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Zielsetzung und Umsetzung


Ziele setzen mit Hirn, Herz und Hand

Ein Modell zur Visualisierung von Handlungsmotivation und Zielsetzung im Kontext von Herz, Hirn und Hand in Anlehnung an das Rubikon-Modell (ZRM) von potenzialentfaltung.org



„Vom FÜHLEN zum DENKEN“ oder „vom Bedürfnis zum Thema“ oder „die Verbindung von Körper und Geist“


Basisemotionen und Empfindungen benennen (Affekt-Labeling) und Emo-Check

Zunächst ist es nützlich, in sich hinein zu spüren und wahrzunehmen, welche Körperempfindungen im „Hier und Jetzt“ präsent sind.

Nach Ekman und Izard gehören folgende Emotionen zu den Basisemotionen:

  • Freude,
  • Überraschung,
  • Trauer,
  • Angst,
  • Ekel,
  • Zorn.

Izard nennt zusätzlich:

  • Interesse/Aufregung,
  • Verzweiflung/Frustration,
  • Scham und
  • Schuld.
  • Verachtung wird von beiden ebenfalls als Basisemotion angesehen, die empirische Befundlage zu dieser Emotion ist aber unvollständig.[1]

Impuls: Das, was uns von Zielfindungen und Entscheidungen oft abhält oder irritiert, sind unsere Körperempfindungen – oder wie Schulz von Thun sagt: „die vier Sch…‚: Schuld, Scham, Schiss und Schmerz. Wenn uns dies bewusst geworden ist, kann der Weg zur Entscheidung und Zielfindung freier werden.


Mood-Meter

Das Stimmungsbarometer-Tool „Mood Meter“ wurde am Yale Center of Emotional Intelligence entwickelt. Es hilft, sich auf einen Blick bewusst zu werden, wie es einem gerade geht. Das Mood Meter verteilt verschiedene Stimmungen einerseits hinsichtlich „positiv“ (gelb und grün) und „negative“ (rot und blau) und andererseits „hoch-energetisch“ (gelb und rot) und „niedrig-energetisch“ (grün und blau). Kernfragen können sein: Welche Stimmung(en) nehme ich aktuell wahr? Was ist eher angenehm, was eher unangenehm? Wie stark, wie energetisch sind diese Stimmungen? (Größere Bilder findet man im Internet)



Somatische Marker und das Somatogramm

„Ziele finden“ hat viel mit dem Treffen von Entscheidungen zu tun. Auf den Hirnforscher Antonio Damasio geht das Konzept der „Somatischen Marker“ zurück. Er zeigt, dass Gefühle und Körperempfindungen wesentliche Bestandteile von Vernunft darstellen und keine „Störfaktoren“ beim Denken sind. Das menschliche Gehirn und der restliche Körper bilden einen unauflöslichen Organismus, welcher sich in Wechselwirkung mit seiner Umwelt befindet. Für Damasio sind Gefühle etwas anderes als Empfindungen. Gefühle werden erst nach einem geistigen Prozess ausgelöst. Sie sind wertend, willkürlich und sie entstehen nicht automatisch. Empfindungen dagegen sind die körperlichen Reaktionen auf bestimmte äußere und innere Gegebenheiten. Sie können als Zeuge gesehen werden, welche beobachten, was der Körper macht, während die Gedanken durch den Kopf gehen. Diese unmittelbaren körperlichen Reaktionen auf äußere Impulse werden für unsere Entscheidungsprozesse benötigt.

Somatogramm: Beschreibe und visualisiere dein inneres emotionales Erleben mit einem Somatogramm (Male einen Umriss deines Körpers. Zeichne in die Figur Deine somatischen Marker ein: Atmung, Farben, Gefühle, Energien, zugehörige Symbole, hinzugedachte Umgebungsmerkmale etc., vgl ZRM)). Fühle in dich hinein? Was „sagt“ bzw. sendet Dir dein Gefühl? Um welches Bedürfnis und Thema könnte es gehen? Was möchtest du verändern?


Körperempfindungen in Bedürfnisse verwandeln

Wenn wir der Annahme folgen, dass unsere Körperempfindungen eine Art „Bedürfniskonzert“ sind, welche anzeigen, wie es um unsere Bedürfnisbefriedigung steht, sollten wir uns die Frage stellen: „Welche Bedürfnisse werden berührt?“

Angenehme Empfindungen zeigen an, dass wir in unserer Bedürfnisbefriedigung sind. Unangenehme Empfindungen weisen auf unbefriedigte Bedürfnisse hin.


Vier Basismotive der Persönlichkeit (vgl. Storch/Kuhl):

In der Motivationspsychologie werden vier Basismotive der Persönlichkeit benannt:

  • Anschluss: Das Bedürfnis nach sozialem Kontakt und persönlichen Beziehungen
  • Leistung: Das Bedürfnis, etwas gut zu können und zu machen
  • Macht: Das Bedürfnis nach macht und Durchsetzung eigener Interessen
  • Freiheit: Das Bedürfnis, sich frei und ungehindert selbst zu entwickeln


Triadisches Prinzip (Gabriela von Witzleben)

Diese o.g. Elemente verschmelzen sich auch im Modell des Triadischen Prinzips. In diesem Denkmodell gehen wir davon aus, dass es drei Kernbedürfnisse gibt, nämlich:

  • Beziehung (Herz),
  • Sicherheit (Kopf) und
  • Autonomie (Handlungsorientierter Bauch).

Das Zusammenbringen dieser drei Kernbedürfnisse in Abgleich zu ihrer Befriedigung bietet Entscheidungssituationen Raum und Zielsetzung, diese langfristig umzusetzen.

Siehe dazu auch das potenzialGPS von Tom Küchler


SCARF-Modell (David Rock)

Ein weiteres Modell, welches zur Bedürfnisfindung nützlich sein kann ist SCARF. Das SCARF Modell (engl. Akronym für Status, Certainty, Autonomy, Relatedness, Fairness) beschreibt basierend auf den Erkenntnissen der modernen Hirnforschung elementare Grundbedürfnisse des Menschen.

  • Status – Status/ Anerkennung
  • Certainty – Sicherheit
  • Autonomy – Autonimie
  • Relatedness – Verbundenheit
  • Fairness

Der Unternehmensberater David Rock ist Erfinder des SCARF Modells. Werden diese Grundbedürfnisse erfüllt, können Menschen kooperativ und vertrauensvoll miteinander arbeiten. Das SCARF Modell ist ein zentrales Konzept des Neuroleadership.


Die zwei Gehirnhälften

Zielbildung braucht beide Gehirnhälften (vgl. PSI-Theorie)

… bald mehr



Motivation und Selbstverantwortung reflektieren




„Vom DENKEN zum WOLLEN“ oder „vom Thema zur Intention“

Das, was wir „möchten“ wird nun zu einem klareren Ziel zu einer Intention verwandelt: zu etwas, was wir wollen. Hierbei ist es nützlich zwischen Haltungszielen („Inneres Erleben“) und Handlungszielen („äußeres Verhalten“) zu unterscheiden.


Ziel-Matrix

Als Grundlage der Überlegungen dienen die folgenden beiden Denkmodelle aus der Akzeptenz und Commitmenttherapie (ACT) und des Züricher Ressourcenmodells (ZRM):

ACT-Zielmatrix
ZRM-Zielmatrix

Diese beiden Modelle hat Tom Küchler in der Ziel-Oktomatrix verbunden:

Unser Tool der Ziel-Oktomatrix (mehr hier dazu) kann dabei unterstützend sein. Wir entwickeln damit Ziele in vier Richtungen:

  • Wo will ich in meinem „inneren Erleben“ hin?
  • Wovon will ich in meinem „inneren Erleben“ weg?
  • Wovon will ich in meinem „äußeren Verhalten“ weg?
  • Wo will ich in meinem „äußeren Verhalten“ hin?

Der Blick sollte sich bei der Beantwortung auf zwei Aspekte richten:

  • „spezifisch“ meint die Beschreibung von Zielen mit dem Blick auf die konkrete Situationen (z.B. Bezug auf die „problematische Ausgangssituation“)
  • „allgemein“ richtet den Blick auf einen situationsübergreifenden und erweiterten Kontext

Hinweis: Die Ziele werden innerhalb der vier Hauptfelder immer zunächst „situationsspezifisch“ und anschließend „allgemein“ formuliert!


Reflexionsfragen für die einzelnen Felder (Anregungen):

Die Felder 1 und 2 – wo will ich in meinem „inneren Erleben“ hin?

Die Felder 3 und 4 – wovon will ich in meinem „inneren Erleben“ weg?

Die Felder 5 und 6 – wovon will ich in meinem „äußeren Verhalten“ weg?

Die Felder 7 und 8 – wo will ich in meinem „äußeren Verhalten“ hin?


Ziel-Kriterien und Motto-Ziel

Im Fokus der Überlegungen stehen die „hin zu – Ziele“. Und beim Ziele planen sollte man beachten:

  • Es braucht die Formulierung von einem Annäherungsziel (und nicht ein Vermeidungsziel)
  • Die Realisierbarkeit dieses Annäherungszieles muss zu hundert Prozent unter eigener Kontrolle liegen.
  • Das Ziel muss durch einen deutlich beobachtbaren positiven somatischen Marker gekennzeichnet sein.

Ein Ziel, welches auf der Haltungsebene („inneres Erleben“) formuliert wird, drückt eine angestrebte innere Einstellung aus – quasi ein „Motto-Ziel“. Eine Formulierung im Präsens (Gegenwartsbezug) ist besser imstande, das affektive Entscheidungssystem zu aktivieren. Es soll also bewusst auf Formulierungen wie „ich werde“, „ich will“, „ich möchte“ verzichtet werden. Zudem soll die Formulierung eine starke bildhafte Sprache verwenden. Sie kann auch poetisch, träumerisch, gefühlsbetont und sogar humorvoll sein. Solche Formulierungen sprechen das Unbewusste wesentlich besser an als nüchtern-rationale Formulierungen (aus Züricher-Ressourcenmodell/ ZRM).


Das Somatogramm und Verkörperung

Beschreibe und visualisiere dein inneres emotionales Erleben im Zielzustand mit einem Somatogramm (Male einen Umriss deines Körpers. Zeichne in die Figur Deine somatischen Marker ein: Atmung, Farben, Gefühle, Energien, zugehörige Symbole, hinzugedachte Umgebungsmerkmale etc., vgl ZRM). Fühle in dich hinein? Vergleiche, falls du ein Somatogrammvom Ist-Zustand gezeichnet hast die beiden Bilder.


Verkörperung

Die „Verkörperung“ (Embodiment) unseres Zielzustandes (Wie ist unsere Körperhaltung, Atmung, Gestik, Mimik, inneres Erleben…)

Entwickle einen kleinen Mikro-Move (eine kleine „Geste“) und großen Makro-Move (dein komplettes Körperbild) deines Zielzustandes.


Lösungsorientierte Tools zum Zielsetzen:


Frage nach der „Kühnsten Hoffnung“

Peter Szabó

„Was sind Ihre kühnsten Hoffnungen für die Auswirkungen dieses Gespräches?“

Was den Unterschied macht, ist die reduzierte Bedeutsamkeit, welche dem Coaching-Gespräch und dem Beitrag als Coach hier zugemessen wird. Es geht weniger darum, was hier im Coaching geschehen soll, sondern vielmehr um die Auswirkungen im Leben des Kunden danach.

Es geht nicht um den nötigen Nutzen des Gespräches, sondern um die umzusetzenden Vorstellungen des Kunden.

Die Selbstkompetenz des Kunden ist in den Vordergrund gerückt und das Coaching als Hilfe zur Selbsthilfe in den Hintergrund.


Wunderfrage und Wunderskala

Steve de Shazer, Insoo Kim Berg u.a.

Stellen Sie sich vor, dass heute Nacht, während Sie schlafen, ein Wunder geschieht. Das Wunder ist, dass das Problem, das Sie heute hierhergeführt hat, gelöst ist. Sie wissen aber nicht, dass es gelöst ist, weil Sie ja schlafen.  Was werden Sie morgen früh bemerken, was anders ist und was Ihnen sagt, dass ein Wunder geschehen ist?

Quelle: Peter De Jong, Insoo Kim Berg (2003): Lösungen (er-)finden. Das Werkstattbuch der lösungsorientierten Kurztherapie, Modernes Lernen, S. 124 ff

Sobald d. Kund*in die Wunderfrage mit einer hilfreichen und passenden Beschreibung beantwortet hat [quasi, wenn man das Wunder als Berater*in „sehen“ kann] bietet sich an, die Wunderskala ins Spiel zu bringen.

„Also, wo würden Sie sich auf einer Skala von 0 bis 10 einstufen, wenn die 0 für den Zeitpunkt steht, an dem Sie sich für eine beraterische Unterstützung entschieden haben, und die 10 für den Tag nach dem Wunder?“


Multi-Skalierung

Multi-Skalierung nach Peter Szabó

1) Was ist das Ziel?

… beozogen auf das Ziel: Wo bist du jetzt?

1——2—–3—–4—–5—–6—–7—–8—–9—–10

(zum Beispiel eine „bessere Work-Life-Balance“)

2) Welche 4 – 5 Teil-Aspekte sind bezogen auf das Ziel relevant? Wo bist du da auf der Skala von 1-10?

1——2—–3—–4—–5—–6—–7—–8—–9—–10

(zum Beispiel „Nein sagen können“)

1——2—–3—–4—–5—–6—–7—–8—–9—–10

(zum Beispiel „Emails zur im Büro lesen“)

1——2—–3—–4—–5—–6—–7—–8—–9—–10

(zum Beispiel „Signale des Körpers besser spüren“)

1——2—–3—–4—–5—–6—–7—–8—–9—–10

(zum Beispiel „Freunde treffen“)

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(zum Beispiel „Vertrauen in mich haben“)



Meta-Ziele

Manchmal fällt es Menschen schwerer, Ziele zu formulieren. Hier können Reflexionshilfen nützlich sein.

Schritte:
1) Reflexion der einzelnen Elemente (Ist-Stand)
2) Wo sind Entwicklungspotenziale?
3) Ziele ableiten

Nützliche Reflexionshilfen (Meta-Ziele), um Ziele zu (er)finden:

Lebensbalance-Modell
10scales4life



Ambivalenzmanagement

Manchmal sind wir beim Ziele setzen ambivalent. Hier helfen Strategien, um die Ambivalenzen zum Schwingen zu bringen:


Entscheidungswaage (Miller/Rollnick)

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Tetralemma

…bald mehr


 
„Vom WOLLEN zum HANDELN“ oder „vom Ziel zur Planung und Umsetzung“

Wenn das Ziel konkret wird, geht es um einen Blick in die Ressourcenschatzkammer. Wir schauen auf unsere inneren und äußeren Ressourcen. Wir nehmen Kontakt mit unseren Fähigkeiten und Möglichkeiten auf, wir machen einen Plan und fangen an. Aller Anfang ist ein Anfang.


Die Ressourcenschatzkiste

In unsere Ressourcen- und Umsetzungsschatzkiste packen wir z.B. (nur Anregungen):


Permanentes Fortschrittsmonitoring

Die zentrale Frage beim Fortschrittsmonitoring ist: „Wie wirst du anfangen zu bemerken, dass du in Richtung Lösung weitergekommen bist?“


Hindernismanagement mit dem „WOOP-Konzept“ (Oettingen) und dem Wunderrad (ZRM)

…bald mehr


Blick auf die Kräfte im Feld mit der „Kraftfeldanalyse“ (Lewin)

…bald mehr




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